„Yes, art and journalism are different beasts, but ...“

„Yes, art and journalism are different beasts, but ...“
Wenn Medien den IS „als das absolute Böse verklären, können sich die Extremisten zufrieden zurücklehnen“. Die Formulierung „Krebsgeschwür des Weltfußballs“ ist keine Schmähkritik. Alan Rusbridger rezensiert „Alan Rusbridger“. Außerdem: ein Supreme-Court-Urteil „zugunsten der Förderung der intellektuellen Produktivität“.

Was haben die AfD und der IS gemeinsam? Die Antwort auf diese undifferenzierte Frage hat viele Facetten, die hier nichts zur Sache tun, aber da wir uns hier in einer Medienkolumne befinden, lässt sich zumindest eines sagen: Beide wissen die Medien für ihre Zwecke einzuspannen. Was Journalisten in diesen Fällen konkret verkehrt machen, ist gerade Anlass zweier längerer Beiträge.

Daniel Steinvorth hat für die NZZ Nicolas Hénin getroffen, der zehn Monate lang in der Gefangenschaft des IS war. Nun kritisiert der französische Journalist  - unter anderem - die Kollegen. Steinvorth schreibt:

„‚Terrorismus besteht zu 95 Prozent aus Propaganda und zu 5 Prozent aus Peng, peng‘, sagt Hénin (...) Es steckt ja bereits im Wort, dass der Terrorist nicht töten, sondern terrorisieren will. Einen Gegner zu töten, reicht nicht aus. Viel effektiver ist es, ihn in Angst und Panik zu versetzen, zu lähmen oder zu Überreaktionen anzustacheln. Spielen die Medien dieses Spiel mit und verklären den IS als das absolute Böse, können sich die Extremisten zufrieden zurücklehnen.“

Hénin fordert, in der Berichterstattung andere Schwerpunkte zu setzen:

„‚Wir haben die Dimension des Problems nicht erfasst‘, sagt Hénin (...) Was bedeutet es, wenn 70 Prozent der französischen Familien, deren Kinder dem IS folgten, Atheisten sind und 80 Prozent keinen direkten oder länger zurückliegenden Bezug zur Einwanderung haben, wie der französische Auslandsgeheimdienst erfahren haben will? Was bedeutet es, wenn ein Großsteil der Jihadisten, wie es Hénin ausdrückt, ‚ziemlich lausige Muslime‘ sind, die oft nicht mehr als ein paar arabische Floskeln zum Besten geben können? Es bedeutet, dass wir in unserer Analyse des IS der religiösen Komponente zu viel Gewicht beimessen und der kriminellen zu wenig. Dass wir der Propaganda des IS auf den Leim gehen, wenn wir seinen Kämpfern fromme Motive unterstellen und seine Weltanschauung nicht als das entblössen, was sie in Wirklichkeit ist: eine im Kern nihilistische (...), gespeist aus Rachegefühlen (gegen die ungerechte Welt), Allmachtsphantasie und Todeskult.“ 

Das Fazit des Ex-IS-Gefangenen:

„Die Religion ist nur eine übergestülpte Identität.

Als ergänzende Lektüre seien empfohlen: dieses Altpapier (in dem es u.a. um die Berichterstattung zu den Anschlägen von Brüssel bzw. „elektronisches Voodoo“ sowie jihadistische Zeitschriften geht) und „Inside the surreal world of the Islamic State’s propaganda machine“ (Washington Post, November 2015, weiterhin essentiell).

[+++] Die These, dass Religion beim IS „nur eine übergestülpte Identität“ ist, verträgt sich möglicherweise nicht so gut mit dem Geschäftsmodell der AfD. Im Verfassungsblog befasst sich Maximilian Steinbeis mit den medialen Reaktionen auf deren aktuelle Wortmeldungen: 

„Eine Menge Presse haben die beiden AfD-Vize Beatrix von Storch und Alexander Gauland für ihre ‚Islam-und-Grundgesetz-geht-nicht-zusammen‘-Äußerungen bekommen und sogar Reinhard Müller zu einem FAZ-Leitartikel unter dem Titel ‚Muslime gehören zu uns‘ stimuliert. Taktisch und strategisch erste Sahne, schöner Erfolg, gratuliere. Wenn man politischen Erfolg als gelungenen Versuch definiert, fluide Ängste und Ressentiments unsicher gebundener Seelen zu einer kompakten Nachfrage nach Schutz und Abwehr und Gegnerschaft gerinnen zu lassen und dieselbe durch das Konstrukt eines inneren Feindes zu nähren und zu mehren, um sie dann durch das Angebot kollektiver identitärer Festigung mit Gewinn politisch bewirtschaften zu können – dann war das super Politik.“

Ich hätte das gewiss etwas anders formuliert, will dem inhaltlich aber gar nicht groß widersprechen, wenngleich ich als Beispiel für das große Halligalli, das die AfDisten mal wieder ausgelöst haben, nicht einen Reinhard-Müller-Leitartikel genannt hätte, sondern die Aufmachermeldung in der 20-Uhr-„Tagesschau“ am Montag.

Steinbeis schreibt weiter:

„Es ist eine Menge geschrieben worden, warum und mit welchem Recht die AfD – jedenfalls Beatrix von Storch – den Islam als einen solchen inneren Feind rekonstruiert.“ 

Das sei „alles interessant, aber“ wichtiger findet es der Autor, auf den von den AfDisten unternommenen „Umdeutungsversuch“ des Grundgesetzes einzugehen.

[+++] Vermissen Sie schon schmerzlich den Begriff Schmähkritik? Here we go: Am Dienstag befasste sich die 6. Zivilkammer des Landgerichts Düsseldorf mit der Frage, ob der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger Schmähkritik betrieb, als er Katar in einem Interview mit dem HR als „Krebsgeschwür des Fußballs“ bezeichnete. Thomas Kistner (SZ-Sportressort) fasst zusammen: 

„Im Rechtsstreit mit Zwanziger stufte die Kammer das Etikett ‚Krebsgeschwür‘ zwar als stark herabwürdigend ein; jedoch habe der Ex-DFB-Präsident damit konkret die Vergabe der WM 2022 an Katar kritisiert. Dieser Sachverhalt überwiege die öffentliche Diffamierung; die Aussage sei also vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt und keine Schmähkritik. 

Marcus Bark (taz) ergänzt:

„‚Scharfe Aussagen‘, wie sie von Zwanziger getätigt wurden, seien erlaubt, weil es in einer Demokratie ansonsten zu einer ‚Lähmung des Meinungsbildungsprozesses‘ kommen könne. 

Siehe auch dpa/Tagesspiegel und die Pressemitteilung des Landgerichts (PDF).

[+++] Anderes Rechtsgebiet, anderes Land, andere Instanz: Dass Google „für sein Projekt Google Books beliebig viele Bücher in den USA ohne die Zustimmung der Autoren digitalisieren darf“, hat der dortige Oberste Gerichtshof entschieden, wie Zeit Online berichtet. Das Urteil sei 

„ein weiterer Beweis dafür, dass wir Zeuge einer großen Umverteilung von Wohlstand vom Kreativsektor zur IT-Branche sind, nicht nur bei Büchern, sondern über das ganze Spektrum der Künste". 

So zitiert der Wochenzeitungs-Ableger Roxana Robinson, Präsidentin der Autorenvereinigung Authors Guild. Die deutschen Zeitungen nehmen die Entscheidung zum Anlass, auf die Unterschiede zwischen amerikanischem und hiesigem Recht hinzuweisen. Johannes Boie schreibt im SZ-Feuilleton

„In Europa (...) digitalisiert Google zwar ebenfalls Bücher – und wie in den USA geschieht dies in Kooperation mit Bibliotheken. Doch bleiben die Bestände, die zur Digitalisierung freigegeben sind, auf jene Werke beschränkt, deren urheberrechtlicher Schutz erloschen ist. Das ist, von Sonderregelungen für anonym verfasste Werke abgesehen, dann der Fall, wenn ein Autor seit mehr als 70 Jahren tot ist. Die Bayerische Staatsbibliothek zum Beispiel geht auf Nummer sicher und hat Google in den vergangenen Jahren nur Bücher aus dem Zeitraum vom 17. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhunderts digitalisieren lassen, immerhin circa eine Million Werke.“

Patrick Bahners, der im FAZ-Feuilleton von einem „Urteil zugunsten der Förderung der intellektuellen Produktivität“ spricht, erläutert andere Aspekte:

„Mit dem Begriff der gerechten, im Sinne von ‚angemessen‘ gerechtfertigten Benutzung erfasst das angelsächsische Recht, was im Kontext des deutschen Urheberrechts als Zitatrecht bezeichnet wird. Der Begriff ist weiter und gerade deshalb präziser“

Und:

„Die in der deutschen Diskussion um Open Access dominierende Figur des romantischen Diskursverweigerers, der im Namen seiner unaussprechlichen Persönlichkeit auf ein Recht auf Nichtverbreitung seiner Ideen pocht, hat vor dem aufgeklärten Horizont des amerikanischen Urheberrechts keinen Ort.“

[+++] Radikaler Themenwechsel:

„PJ Harvey’s controversial new album sounds a lot like journalism.“

So überschreibt die Washington Post einen Artikel, und diese Headline macht mich ja nun doch neugierig auf eine Platte, auf die ich bis dato, bei aller Wertschätzung für die Künstlerin, nicht neugierig war. „The Hope Six Demoliton Project“ heißt das an diesem Montag erschienene Werk, das auch „Album der Ausgabe“ in der neuen Spex (Mai/Juni-Ausgabe) ist. Daniel Gerhardt schreibt:

„Es geht um Augenzeugenberichte aus Washington, D.C. und aus diversen Regionen in Afghanistan und Kosovo, um das Krisenmanagement der einen, die Krisenherde der anderen und die meist schwindelerregenden Zusammenhänge zwischen beiden.“

Unter anderem 

„ließ sich PJ Harvey von einem Reporter der Washington Post durch Ward 7 fahren (und) übernahm seine Anmerkungen zu dem heruntergekommenen Bezirk der US-Hauptstadt weitgehend wortgetreu in einem Songtext über Elend und Ausweglosigkeit im Hinterhof der Macht“.

Chris Richards, der Autor des erwähnten Washington-Post-Artikels, schreibt:

„Yes, art and journalism are different beasts, but despite modern journalism’s functioning myth of pure objectivity, all news is aestheticized to some degree (...) Harvey seems to be exploring that idea, here. She’s going places in hopes of seeing things — staying out of it, but reporting the truth as she experienced it, the way a journalist would.“

Richards entlässt uns mit dem philosophischen Satz:

„Like journalism, art can only really be measured by how you decide to live your life after you encounter it.“

Puh!

Und da wir schon beim Themenkomplex Musik und Journalismus sind: Der frühere Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger hat für die Zeitung, der er immer noch verbunden ist, nun „Alan Rusbridger“ besprochen. Für jene, die vor rund vier Wochen dieses Altpapier gelesen haben, wird dies nicht rätselhaft klingen, anderen muss man vielleicht erläutern, dass es sich um eine Platte des Darmstädter Duos Woog Riots, das einen Song und gleich das gesamte neue Album „Alan Rusbridger“ benannt hat, und zwar unter anderem aufgrund der Art, wie er 2013 vor dem Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments die Wikileaks-Veröffentlichungen verteidigt hat.

Auf die entsprechende Passage auf der Platte nimmt Rusbridger nun Bezug:

„My mind went back to my appearance before the home affairs select committee in early December 2013 and the unexpected line of questioning from the chair, Mr (Keith) Vaz. ‚Some of the criticisms against you and the Guardian have been very, very personal. You and I were both born outside this country, but I love this country. Do you love this country?‘ And now here is Keith on vinyl, too, over an electro-flavoured wailing organ. And then the singers burst in repeating his question: ‚Do you love this country, Mr Rusbridger?‘ Now there is a thudding bass and the tap tap tap of a cymbal. ‚We love people doing what you did.‘“

Für das Prospect Magazine hat Rusbridger derweil einen Artikel verfasst, in dem es um die Internationalisierungs-Strategien englischer Zeitungen geht, also ein Thema, mit dem er vertrauter ist als mit „electro-flavoured“ Pop made in Germany: 

„Mail Online is reported to have taken on an extra 410 journalists to help it break into America. The Mail can afford to invest in the future off the back of a very large tabloid print circulation in the UK. The Guardian has always been a small player in print: it ranks about eighth or ninth in the UK daily league tables, even as it’s jostled with the New York Times for the number one ranking in the world for serious English language newspaper websites.“ 

Auf die andere Times, also die von Murdoch, kommt Rusbridger auch zu sprechen:

„Does the Times paywall point to the future? It’s difficult to tell. The company declared an operating profit of £1.7m in 2014—an improvement on its £24.5m loss in 2013. But the ‚profit-making‘ Times Newspapers Ltd employs just 459 people, all of them apparently journalists. The costs of printing and distributing papers; of selling advertisements, employing lawyers and preparing accounts—all these live somewhere else in the Rupert Murdoch empire and are cross-charged in a rather opaque manner (...) The real long-term test for the Times will surely come if, as most people still predict, daily print eventually fades from the scene. Is there a solid future living to be made from a relatively small number of UK-only, digital-only subscribers (147,000 in 2015, down from 156,000 in 2014)? Isn’t the honest answer that nobody knows?“


Altpapierkorb

+++ Charles Lewis, der Gründer des ICIJ, das die Veröffentlichungen der Panama Papers koordiniert hat, schreibt im eben schon zitierten Guardian: „All of the past 26 International Consortium projects published since 2000 have involved thousands of pages of often disparate public or private records, collectively examined by leading journalists from multiple countries. What is distinctive about the Panama Papers project is its unprecedented scale in terms of data, documents, number of participating journalists and co-publishing news organisations – and its overall public impact and potential policy reverberations.“

+++ Panama Papers (II): Bei Reddit antworten an den Recherchen beteiligte SZ-Redakteure auf Fragen.

+++ Mehr zu den Pulitzer-Preisträgern gewünscht (siehe Altpapier von Dienstag)? Dann empfehlen wir Zeit Online, das die Bildstrecke von Reuters-Fotograf Yannis Behrakis zu Flüchtlingen „vor allem auf den griechischen Inseln und an den Landesgrenzen“ dokumentiert, mit der er in der Kategorie Breaking News Photography gewann. 

+++ Mike Konken ist zwar nicht mehr Vorsitzender des DJV, aber das ist ja nun kein Grund, ihn nicht zu interviewen. Im Gespräch mit Planet Interview sagt er: „Ich war immer ein Streiter dafür, den Journalismus anders zu finanzieren. Wohlgemerkt: Den Journalismus, nicht die Verlage. Das Geld muss bei den Journalisten landen. Wir werden in den nächsten Jahre über eine Finanzierung nachdenken müssen, die außerhalb der Verlage läuft. Ich habe die ‚Haushaltsabgabe‘ für Print- und Online-Medien gefordert, die staatsfern sein muss. Das ist gewiss schwierig, es bedarf dafür auch Gesetzesänderungen. Aber ich meine, es ist hinzubekommen, von der jetzigen Haushaltsabgabe einen Teil für Print- und Online-Journalismus vorzusehen. Ich befürchte, dass es sonst langsam zu einem weiteren Sterben der Printmedien kommt. Und da Online-Medien sich nicht selbst finanzieren – sie werden immer noch durch die Printprodukte finanziert – laufen wir Gefahr, dass auch Onlinemedien davon betroffen sind.“ Word!

+++ Zwölf Stunden lang wurde am Dienstag der SWR-Mitarbeiter Volker Schwenck am Flughafen Istanbul festgehalten, als er auf dem Weg in das türkisch-syrische Grenzgebiet war. tagesschau.de berichtet. Ursula Scheer (FAZ-Medienseite) blickt zurück: „Erst kürzlich sah sich der Spiegel gezwungen, seinen Korrespondenten Hasnain Kazim zurückzurufen, weil die Behörden ihm keinen Presseausweis gaben. Keine Akkreditierung bedeutet: kaum Bewegungsfreiheit. Die endet, wie nun für Volker Schwenck, oft schon an der Grenze.“ Paul-Anton Krüger nimmt in der SZ den Vorfall auch zum Anlass, über Aufgabenverteilung innerhalb der ARD aufzuklären: „Das Büro Istanbul der ARD wird vom Bayerischen Rundfunk betrieben. Eine Zusammenarbeit innerhalb der ARD bei übergreifenden Themen wie Flüchtlingen sei aber nicht ungewöhnlich, teilte der SWR weiter mit – zumal das Studio Kairo für Syrien zuständig ist (...) Schwenck habe noch im vergangenen Jahr problemlos mit syrischen Flüchtlingen in der Türkei arbeiten können. Schwenck hatte für einen Weltspiegel-Beitrag vom Januar in Nordsyrien gedreht, auch in den von Kurden-Milizen kontrollierten Gebieten, die Ankara bekämpft.“

+++ Wer wird bald 50? Der „Report“ der SWR am kommenden Dienstag. digitalfernsehen.de blickt mit einem dpa-Bericht schon einmal voraus.

+++ Thomas Fischer stellt in seiner Zeit-Online-Kolumne fest, dass „die Gesetzeskundigkeit“ von FAZ und FAS „zunehmend bedenkliche Lücken offenbart“. Im „Hauptprogramm“ der Kolumne geht es indes um sexistische Werbung.

+++ Falls es Leser geben sollte, die dem Verband deutscher Sportjournalisten angehören sollten: Es gibt jetzt einen guten Grund auszutreten. Die freie Journalistin Andrea Schültke erläutert, warum sie es getan hat. Wie es im Oberstübchen des Verbandsvorsitzenden Erich Laaser aussieht, erfährt man bei meedia.de, das ein Deutschlandfunk-Interview aufgegriffen hat. 

+++ „Auf einen Journalisten kommen in den USA fünf PR-Leute.“ Das weiß der Kontakter.

+++ Der WDR wehrt sich per Pressemitteilung gegen die Kritik, ihm seien bei „einer alarmierenden Studie zur Altersarmut“, die der Sender „mit Bordmitteln errechnete“ (FR), Fehler unterlaufen.

+++ Wer interessiert ist an einem tiefen Einblick in die Diskussion über deutsches Qualitätsfernsehen: Die Medienkorrespondenz dokumentiert auf 20 Seiten Berichte aus den vier Grimme-Preis-Jurys, in dem jeweils ein Mitglied die Entscheidungsfindung in diesem Jahr beschreibt. Erwähnt sei an dieser Stelle jene Jury, in der zwei „Fernsehkünstler einen schnurgeraden Durchmarsch hingelegt haben. Kein Zweifel, kein Zwist, nirgends. Fast ein Übermaß an Harmonie in der Entscheidungsfindung.“ Die Rede ist in Senta Krassers Text von Olli Dittrich und Jan Böhmermann (ha, erste Erwähnung heute!), und ihre Dominanz - bisher drei Grimme-Preise für Dittrich und zwei plus die Besondere Ehrung für Böhmermann - sagt auch viel aus über den Rest des Unterhaltungsfernsehens. Und 2017? Wird die dann amtierende Jury nicht leicht vorbeikommen an Böhmermanns „vollkommen absurdem Parforceritt durch die derzeitige Fernsehlandschaft“ (siehe Altpapier neulich) bzw. der „alptraumartigen Einspielerschleife“ (epd-medien-Tagebuch), den bzw. die der derzeit Pausierende in seiner immer noch aktuellen Sendung ablieferte.

Neues Altpapier gibt es wieder am Donnerstag.