Ungezogene Kinder

Ungezogene Kinder
Ist Angela Merkels Äußerung zu Jan Böhmermann ein „medienpolitischer Vorgang von neuer Qualität“? Ist das ICIJ ein neuer Gatekeeper? Spielen sich die großen Skandale wirklich offshore ab oder doch eher vor der Haustür? Und wie groß ist eigentlich das Minus bei der von Stefan Aust regierten Welt? Außerdem: die Gemeinsamkeiten zwischen frau aktuell und Focus Online; 75 Jahre Hans Geißendörfer.

Die Satirekritik gehört zu den komplexeren Formen der Medienkritik, sogar alte Fahrensmänner des Medienjournalismus, die sich den Ruf des Allrounders erworben haben, scheitern in diesem Subgenre jämmerlich. Allein schon insofern war es keine gute Idee, dass Angela Merkel in einem Telefonat mit Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sich auf dieses Feld vorgewagt und Jan Böhmermanns Erdogan-Schmähgedicht als „bewusst verletzend“ bezeichnet hat.

Bei der Kritik an Merkel in dieser Sache lassen sich vier Stufen unterscheiden. Staatstragend, wie man es von einem Kommentar eines Tagesspiegel-Chefredakteurs erwartet, äußert sich Stephan-Andreas Casdorff:

„Angela Merkels Gespräch mit Ahmet Davutoglu ist fragwürdig und weckt Besorgnis."

Einen Tick schärfer klingt es dann schon bei Joachim Dreykluft, dem Online-Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags:

„Böhmermann ging es eben nicht darum, Erdo?an zu diffamieren. Es ging darum zu zeigen, wie presse- und demokratiefeindlich er ist. Das haben schon die ZDF-Oberen nicht verstanden. Das könnte aber Angela Merkel verstehen. Sie tut nun so, als verstünde sie es nicht und lässt ihren Pressesprecher ohne Not sagen, es handele sich aus ihrer Sicht um einen ‚bewusst verletzenden‘ Text. Für die Pressefreiheit in der Türkei und in Deutschland ist dieser Satz leider sehr schlecht.“

Für Stufe drei steht Christian Schlüter (Berliner Zeitung):

„Oh là là! Der Kanzlerin muss echt die Muffe gehen ... Künstler wie ungezogene Kinder zu behandeln, ist eine politische Verfallsform erster Güte.“

Die kräftigsten Worte hat dann, wenig überraschend, Henryk M. Broder parat („medienpolitischer Vorgang von neuer Qualität“, „unfassbar“, „schrecklicher Präzedenzfall“), nachzuhören im Interview mit MDR Info.

Wie Politiker die ZDF-Löschaktion in Sachen Schmähgedicht einschätzen, steht in der Welt und im Neuen Deutschland. Harald Petzold, der medienpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, hat beispielsweise angekündigt, man werde beim ZDF noch offiziell „gegen die Löschung des Beitrags protestieren“. Eine nüchterne Volte in Sachen Erdogan hat die Titanic auf Lager.

Auf der SZ-Medienseite schreibt heute Abdülhamit Bilici, der bis vor einem Monat Chefredakteur der Zeitung Zaman war, ehe Erdo?an sie „mithilfe von Tränengas und Wasserwerfern in staatliche Kontrolle“ brachte: 

„Unsere europäischen Freunde machen derzeit leider keine gute Figur, wenn es darum geht, ihre eigenen Werte Recep Tayyip Erdo?an gegenüber zu verteidigen.“

Das liest sich wie eine Kritik an der Löschmaßnahme des ZDF und Merkels Äußerung im Gespräch mit Davutoglu, allerdings ist der Text vorher entstanden. Merkels generelles Verhalten gegenüber Erdogan ist aber sehr wohl gemeint:

„Während der Niederschlagung der Gezi-Proteste vor drei Jahren bestand Bundeskanzlerin Angela Merkel noch zu Recht darauf, die Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Türkei zu bremsen. Nun schweigt Merkel, was sehr enttäuschend ist. Sie schweigt bereits seit einer Weile, und nicht zuletzt dieses Schweigen erlaubte Erdo?an, wenige Tage vor einem EU-Gipfel die Redaktion von Zaman stürmen zu lassen.“

[+++] In Sachen Panama Papers (siehe Altpapier) stellt der Tagesspiegel auf seiner Medienseite heute zwei Fragen: „Wer steckt hinter den Rechercheverbünden?“ (für regelmäßige Altpapier-Leser nicht sonderlich aufregend) und, in einem weiteren Artikel, „Wer hat die Recherche vorangetrieben?“ Für den ersten Text hat man den Kölner Medienrechtler Thomas Wierny gefragt, wie der flotte Dreier von SZ, NDR und WDR  rechtlich zu bewerten ist, und in dem zweiten werden die Mitglieder des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) vorgestellt. Deren neue Machtposition kritisiert wiederum Jürn Kruse (taz):

„Das ICIJ (macht) mehr, als nur Daten an die KollegInnen zu verteilen, es koordiniert auch, wer überhaupt beteiligt wird (...) Auswahl bedeutet natürlich auch immer: Ausschluss. Andere Medien werden herausgehalten. In den nationalen Märkten ist häufig ein Printmedium beteiligt und womöglich noch ein Rundfunksender. Das ICIJ (...) ist somit auch Gatekeeper: Wen lässt es ran an die Daten? Dass die beteiligten Häuser dann eine zumindest gattungsspezifische Exklusivität in ihren Märkten haben wollen, ist verständlich.“ 

Einen anderen Beitrag zu den Panama Papers, einen Kommentar von Ingo Arzt, teasert die taz folgendermaßen an:

„Seit Jahren hecheln Staaten den Eliten hinterher, die ihre Reichtümer weltweit verstecken. Nun hat die Weltpresse koordiniert zurückgeschlagen.“

Das ist nun in mehrerer Hinsicht missglückt: etwa wegen der kriegerischen Wortwahl. Und weil die Macht der „Weltpresse“ überhöht wird.

Die SZ bietet uns - zumindest meiner Wahrnehmung nach - heute eine Premiere: eine gemeinsame, durchlaufende Überschrift für Seite 2 und 3: „Die ganze Welt spricht drüber, und eine kleine Insel ist in Aufruhr.“ Richtig gut aussehen tut‘s aber nicht.

Die FAZ sorgt sich derweil - zu Unrecht -, dass all die Enthüllungen nachhaltig jenen schaden könnten, denen sich die Zeitung sehr verbunden fühlt. Heike Göbel kommentiert auf Seite 1:

„Die Recherche ist eine Sache, die juristische und politische Bewertung eine andere. Die Nutzung von Briefkastenfirmen mag anrüchig sein, sie ist aber weder verboten noch prinzipiell illegitim. Auch wer sein Vermögen und seine Erträge mit ‚weißen‘ Geschäften erworben und ordentlich versteuert hat, kann gute Gründe haben, sich dieser anonymisierten Gesellschaften zu bedienen.“

Und Günter Hack, der Teil des österreichischen Rechercheteams war, gibt bei orf.at einen aufschlussreichen Einblick in die Auswertungsarbeit:

„In den Panama-Papers gibt es (...) keine Links. Jede Datei steht für sich. Die automatische Auswertung ist fehlerhaft, man arbeitet sich tagelang durch Unmengen mangelhaft konvertierter PDFs aus den 1990er Jahren. Die Arbeit mit der Datenbank fühlt sich an, als würde man mit Zahnbürste und Pinsel ein Dinosaurierskelett freilegen. Sie ist nur bedeutend langweiliger. Und man weiß, dass man selbst am Ende nicht genau sagen wird können, wie das Tier ursprünglich ausgesehen hat. Was mögen das für Organismen gewesen sein, die 8.600 Euro für einen Flug im Leihjet von Innsbruck nach Berlin ausgeben? Oder die Anteile an einem russischen Gasfeld im Wert von einer Viertelmilliarde US-Dollar von einer Pseudofirma auf den Jungferninseln zu einer auf Zypern verschieben? Man fertigt Skizzen an, Notizen, sieht irgendwann die Netzwerke wachsen, sich konsolidieren.“

[+++] Was man angesichts der aktuellen Aufmerksamkeit für die Leaks zu internationalen Schurkereien auch durchaus betonen kann:

„Das Gros der für die Bürger wichtigen Skandale und Affären findet nach wie vor im eigenen Land, in der eigenen Kommune statt.“ 

Gesagt hat‘s Frank Überall, der Vorsitzende des DJV, in einem der oben schon zitierten Tagesspiegel-Artikel. Das ist ein guter Anlass, kurz reinzublenden in einen Beitrag Überalls für die April-Ausgabe der Blätter für deutsche und internationale Politik:

„Wir befinden uns mitten in einem gesellschaftlichen Aushandlungsprozess, der die Rahmenbedingungen für die ‚Vierte Gewalt‘ neu definieren muss – unter Berücksichtigung und Abgrenzung der digital-medial vernetzten Bürger als quasi ‚Fünfter Gewalt‘. Umso größer die Bedrohungen von Pressefreiheit und Journalisten sind, umso notwendiger wird der Diskurs über eine Art ideellen Rettungsschirm für Medien, die sich professionellen Kriterien verpflichtet fühlen. Benötigt wird ein möglichst breiter gesellschaftlicher Konsens über den ideellen und demokratischen Wert zuverlässiger Medien, wozu auch deren ökonomische Absicherung gehört.“ 

Den „ideellen Rettungsschirm“, so könnte man diese Passagen interpretierend zusammenfassen, bräuchten nicht zuletzt Medien, die die „Skandale und Affären“ in den Kommunen aufdecken. Das nicht ganz kleine Problem in diesem Zusammenhang: Jene, denen diese Medien gehören (Madsack, Funke), richten ihre Redaktionen so her bzw. zu, dass es immer weniger wahrscheinlich wird, dass solche „Skandale und Affären“ überhaupt recherchiert werden können.    

[+++] Wie „alt“ einem das Thema #bruxellesattacks mittlerweile vorkommt, ist beängstigend. Es gibt aber weiterhin gute Gründe, sich medienkritisch damit zu befassen. 

„Fernsehen und Internet vervielfältigen den religiösen Terror, über den sie berichten“,

schreibt Zeit Online im Vorspann zu einem Gastbeitrag Petra Bahrs (Konrad-Adenauer-Stiftung). Sie fragt:

„Was wäre, wenn wir dem Terror seine mediale Aufmerksamkeit verweigerten? (...) Möglich, dass unsere Abhängigkeit von Bildern schon zu groß ist. Möglich, dass ihre Macht über uns nicht mehr durch so eine altmodische Verweigerungsgeste zu brechen ist. Doch sich der Macht dieser Bilder weiter zu unterwerfen, als gäbe es keine Alternative, wäre ein fatales Eingeständnis, dass es mit dem Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit so weit her nicht ist.“

Das ist gar nicht so weit entfernt von Dietrich Leders Medienkorrespondenz-Leitartikel, obwohl grundsätztlich natürlich viel Platz ist zwischen ihm und der Adenauer-Stiftung:

„Die Übernahmen ungeprüfter Informationen, die Endloswiederholungen der wenigen und auch noch kaum etwas zeigenden Bilder, die permanenten Live-Schaltungen zu überforderten Reportern und das endlose Gerede der sogenannten Experten sind nichts als Versuche einer Art von elektronischem Voodoo, mit dem das reale Ereignis, das einen erschreckt, als beherrschbar ausgegeben werden soll. Indes: Mit ihrer selbst verordneten Hektik, in der die Prüfung der Fakten, die Kontrolle der Quellen und so etwas wie die Reflexion dessen, was zu sagen wäre, unterbleibt, verlängern die Fernsehsender und die journalistischen Internet-Portale das Chaos, das durch solche Attentate ausgelöst wird.

Vom Journalismus über Terror zur Terrorpropaganda mit im weiteren Sinne journalistischen Mitteln: Spiegel Online und der Guardian berichten über eine aus dem Google Play Store entfernte Android-App der Taliban, die unter anderem „Stellungnahmen und Videos“ enthält. Ich wiederum habe mich für die taz mit den Konzepten und - westlichen - Macharten djihadistischer Zeitschriften beschäftigt.


Altpapierkorb

+++ Um noch einmal auf Angela Merkel zurückzukommen: Frei online steht jetzt ein Text aus dem aktuellen Freitag, in dem Nils Markwardt das Merkel-Bild skizziert, das die Regenbogenpresse malt: „Manchmal wird es (...) gleichermaßen politisch wie perfide. Die frau aktuell titelte unlängst: ‚Bittere Trennung! – Es geht einfach nicht mehr‘. Wer hier irgendwas mit Joachim Sauer erwartet, liegt jedoch falsch. Denn es geht um die Flüchtlingskrise. Im Text heißt es: ‚Auf der ganzen Welt wird Merkel für ihre Beharrlichkeit verspottet. Für die Kanzlerin ist die Zeit der bitteren Trennung gekommen. Sie muss sich schleunigst von ihrem Traum verabschieden, allen Flüchtlingen ein neues, sicheres Zuhause in Deutschland geben zu wollen.‘ (...) Politisch gesehen haben manche Käseblätter also eine ungeahnte Funktion: Sie sind die Fortsetzung von Focus Online mit anderen Mitteln.“

+++ „Soziale Medien sind auch ein Ort, wo für jede noch so abstruse Position, sich Gleichgesinnte finden. Und wenn Gleichgesinnte einer abstrusen Position sich im Internet zusammen finden und dort ihre Realität konstruieren und feststellen, dass diese konstruierte Realität in den Medien sich nicht abbildet, dann kann daraus einfach der Vorwurf entstehen, dass die Journalistinnen und Journalisten dies ausblenden würden. Aber möglicherweise blenden sie es nicht aus, sondern es ist eben nur eine konstruierte Realität. Eine obskure Position“ - Benjamin-Immanuel Hoff, in Thüringen Mitglied der Regierungspartei Die Linke und als Chef der dortigen Staatskanzlei der medienpolitisch starke Mann im Lande, in einer Rede zum Themenkomplex „Lügenpresse“, die medienpolitik.net dokumentiert. 

+++ Johannes Kuhn, US-Korrespondent für „Tech- und Wirtschaftsthemen“, präsentiert bei den Krautreportern sein „Medienmenü“, würdigt dort u.v.a. den Blog von Altpapier-Autor Frank Lübberding und formuliert ein paar grundsätzliche Gedanken zwischen hiesigen und US-amerikanischen Medien: „Deutsche Medien leben noch von den Resten einer demografischen Dividende, weil die Altersstruktur einige Veränderungen etwas verzögert. Die Krise vieler durch Risikokapital finanzierten Medien-Startups wird Deutschland erspart bleiben, weil es dort so etwas nicht gibt. Aber gerade in diesem Bereich hat sich ein genuiner Online-Journalismus entwickelt, der auch die Verlagshäuser gezwungen hat, agiler zu werden. Die Erfahrungen und Experimentierfreude haben viele junge US-Journalisten reifen lassen, handwerklich und persönlich (...) Die Distributionsfragen hingegen ähneln sich in beiden Ländern, sind aber nur schwer zu beantworten. In den USA gibt es viele Überlegungen zum Kontext: Wo genau im Informationssystem erreiche ich Menschen noch, auf welche Dienste/Plattformen/Signale muss ich aufsetzen? Was ist zum Beispiel das Äquivalent zu Ubers Integration in Google Maps?  (...) Das alles ist sehr weit weg vom Erstellen und Verteilen von Inhalten, auf dem redaktionelle Arbeit traditionell basiert.“

+++ Keine schlechte Idee für einen satirischen Text: das Fake-Porträt einer Frau, die lieber ins Gefängnis geht, anstatt den Rundfunkbeitrag zu bezahlen, sich „wohl eher als ‚Anarchistin‘“ sieht und sich „mehr Esoterik im TV-Programm“ wünscht. Was gegen diese Idee spricht: Es gibt tatsächlich so eine Frau. Die Welt am Sonntag hat sie porträtiert, und unter anderem Vice hat die Geschichte aufgegriffen. Was für Drogen nehmen die eigentlich mittlerweile bei Vice? Können nicht die besten sein, wenn man das bedauernswerte Wesen zur „GEZ-Rebellin“ stilisiert. Ach ja, die GEZ heißt inzwischen anders.

+++ Der aktuelle NSU-Dreiteiler aus der Sicht einer Gerichtsreporterin: „Die Hauptangeklagte soll zu ihrer Mutter kein gutes Verhältnis gehabt haben. Das bestätigten mehrere Zeugen vor Gericht. Auch der Auftritt der Mutter vor dem Münchner Gericht, als sie ihrer Tochter Beate auf der Anklagebank keinen Blick schenkte und die Aussage verweigerte, sprach Bände. Aber ging die damals Siebzehnjährige tatsächlich mit jener wütenden Aggressivität auf die Mutter los, wie es der Film suggeriert? Das ergab die Hauptverhandlung in dieser Drastik nicht. Und das ist das Problematische solcher Filme. Programmdirektor Volker Herres verband laut eigener Aussage mit der Trilogie die Hoffnung, ‚zur Aufklärung beizutragen‘. Ist dies die Aufgabe des Ersten Deutschen Fernsehens in einem Spielfilm? Nein, es ist einzig und allein Aufgabe des Gerichts, die Wahrheit herauszufinden. Und dabei sollte es in Ruhe gelassen werden.“ Das meint Spiegel-Redakteurin Gisela Friedrichsen. Unter dem Text ist freundlicherweise vermerkt: „Die Autorin arbeitete als Fachberaterin bei dem ZDF-Film ‚Letzte Ausfahrt Gera‘ über Beate Zschäpe mit“ (den ich ja ziemlich daneben fand).

+++ Als ergänzende Spezial-Lektüre zu den Wortmeldungen zum Krimi-Overkill im ZDF vor rund drei Wochen (siehe Altpapier) zu empfehlen: Harald Kellers Medienkorrespondenz-Artikel zur Geschichte und Genese der von der Öffentlichkeitsarbeitern des ZDF so genannten „SOKO-Familie“.

+++ Mitarbeiter, die die Welt „freiwillig verlassen, werden noch bis Jahresende bezahlt, gleichzeitig aber mit sofortiger Wirkung freigestellt“ - unter anderem mit diesem Angebot lockt Stefan Aust, der 50 Leute loswerden will. Das erfahren wir bei meedia.de anlässlich einer Mitarbeiterversammlung. Die Existenz einer ‚schwarzen Liste‘ mit Mitarbeitern, deren Abgang wünschenswert sei, dementierte Springer“, berichtet das Hamburger Abendblatt (früher Springer, heute Funke, also vom Regen in die Jauche gekommen). Jürn Kruse in der taz: „Bei solchen Schritten fragt man sich: Wie groß ist denn das Minus bei der Welt? Die Frage soll auch auf der Versammlung gestellt worden sein. Eine Antwort darauf gab es nicht.“

+++ 75 Jahre alt wird morgen Hans Geißendörfer, der Erfinder der „Lindenstraße“. Tilmann P. Gangloff würdigt ihn im epd-medien-Tagebuch: Die Serie „erreicht (...) mit dem von ihm so genannten ‚Fernsehen mit linker Botschaft‘ trotz gesunkener Zuschauerzahlen nach wie vor deutlich mehr Menschen als die allermeisten deutschen Kinoproduktionen. Er führt den Erfolg übrigens auf die geistige Grundhaltung der Serie und den daraus resultierenden moralischen Anspruch zurück.“

Neues Altpapier gibt es wieder am Mittwoch.