Zukunftsjob Kurierfahrer?

Zukunftsjob Kurierfahrer?
Heiko Maas ist zu zahm gegenüber Facebook, meinen viele Journalisten. Christian Wulff war als Medienpolitiker nicht sonderlich fähig, sagt Ex-NDR-Intendant Jobst Plog. Außerdem: als die SZ einst „die Medienethik wiederentdeckte“; Kommunikations- und Informationsfreiheit sind universelle Menschenrechte; die Medien der „Generation Blödheit“.

Unplausibel sind sie gewiss nicht, die Argumente, die Reinhard Müller und Uwe Ebbinghaus in der FAZ gegen die Ergebnisse eines gestrigen Treffens von „Vertretern von Bundesjustizministerium, Internetunternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in der von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) ins Leben gerufenen Task Force“ (epd/taz) vorbringen:

„So hat sich jetzt der Bundesjustizminister mit Online-Plattformen wie Facebook darauf verständigt, dass Hassausbrüche möglichst innerhalb von 24 Stunden aus dem Netz genommen werden. Schon dieses Verfahren zeigt die wahren Machtverhältnisse: Mit transnationalen Großkonzernen verhandelt die demokratisch legitimierte Regierung über die Durchsetzung des nationalen Rechts“, 

kommentiert Müller auf Seite 1. Und Uwe Ebbinghaus schreibt auf der FAZ-Medienseite, Facebook-Justitiar Richard Allen habe zur neuen 24-Stunden-Regelung 

„laut Deutscher Presse-Agentur (...) angemerkt, das sei nach Ereignissen wie den Terroranschlägen in Paris nicht immer leicht. Verantwortung wahrnehmen klingt anders. Dem anhaltenden Gesprächsbedarf bei Facebook sollte der Justizminister nicht weiter nachgehen, sondern die Sache der Justiz überlassen.“

Mir kommt es aber so vor, dass die FAZ nur dann, wenn es um Facebook und Co. geht, Härte fordert, jedenfalls sind solche Töne bestenfalls selten, wenn über Verhandlungen zwischen Ministern und standort-relevanten deutschen Konzernen berichtet wird.

Auch andere Journalisten kritisieren Heiko Maas. Sonja Álvarez (Tagesspiegel) etwa:

„(Ihm) ist es nicht gelungen, Facebook Zahlen darüber abzuringen, wie konkret das US-Unternehmen tatsächlich gegen Hass und Hetze auf seinen Seiten vorgeht. Weiterhin schweigt Facebook darüber, wie viele Hasskommentare von seinen Nutzern gemeldet und wie viele dieser Kommentare gelöscht werden. Auch zur Zahl der deutschsprachigen Mitarbeiter, die mit dieser Prüfung und Löschung bei Facebook beschäftigt sind, äußert sich das Unternehmen nicht.

Und Daniel Bouhs meint im Blog des NDR-Medienmagazins „Zapp“:

„Echte Kontrolle (tut) Not: Facebook spielt bis heute nur Transparenz, liefert aber in Zeiten des Misstrauens keine brauchbaren Belege (...) Der mächtige Konzern ist eine Blackbox - nicht zuletzt für seine Nutzer. Daran hat auch die Task-Force des Bundesjustizministers nichts geändert.“

Johannes Boie schreibt auf der SZ-Meinungsseite, „die Initiative des Justizministers“ sei „gescheitert“:

„Facebook und Google (...) sind zwei der innovativsten Firmen der Welt. Sie arbeiten an künstlicher Intelligenz, virtueller Realität und Internet aus dem All. Wäre es wirklich zu viel verlangt, dass sie sich mit der gleichen Innovationskraft auch um die Probleme kümmern, die ihre Produkte aufwerfen?“

[+++] Der andere prominente Politiker, der sich heute für eine nähere Betrachtung aufdrängt, ist Christian Wulff. Lutz Hachmeister hat für das Buch zu seinem Dokumentarfilm „Der Hannover-Komplex“ mit dem in Hannover gebürtigen Ex-NDR-Intendanten Jobst Plog über das Politik- und Medienmilieu in der Stadt gesprochen, und dabei es geht auch um die Rolle, die Wulff als niedersächsischer Medienpolitiker gespielt hat und die Art, wie er Einfluss auf den NDR zu nehmen versuchte. Die Medienkorrespondenz hat eine sehr lange Fassung des Gesprächs (16 Druckseiten!) veröffentlicht. Plog sagt:

„Wulff (hatte) Vorstellungen, über die man längst hinaus war. Das machte man nicht mehr so. Keiner der anderen. Ole von Beust als Erster Bürgermeister in Hamburg war ein Liberaler, der mir im Hinblick auf die Staatsvertragskündigung von Wulff schon mal sagte: ‚Ich weiß gar nicht, was der da macht.‘ Also, das war nicht mehr konsensfähig, auch mit den anderen Konservativen nicht. Er mischte sich in alles selbst ein. Er hat auch die unionsangehörigen Gremien unter Druck gebracht. Unverhohlen verlangt, dass man Personalien mit ihm abspricht. Und dann hat er eben den Staatsvertrag gekündigt. Später hat er dann auch bei meinem Nachfolger erneut eine Kündigung des NDR-Staatsvertrages angedroht. Wulff wurde erst anders, als er Bundespräsident wurde.“

Was er dann ja nicht allzu lange blieb. Um das Ende dieses Karriereabschnitts und die Rolle, die die Medien dabei spielten, geht es in dem Gespräch auch:

„Die Art und Weise, in der ihn die gesamte Medienmeute gejagt und dann auch erledigt hat, war ein Lehrbeispiel für Maßlosigkeit im Journalismus. Noch schlimmer allerdings war das gemeinsame Trauern der Meute am Grabe des Erlegten.“

An dieser Stelle gibt dann Hachmeister der SZ einen mit, 

„die am Anfang voll mit dabei war und dann die Medienethik wiederentdeckt hat (...) Die Süddeutsche wusste ganz einfach, dass sie keine Karten mehr in dem Spiel hat, weil die FAZ mit Frank Schirrmacher und die Bild-Zeitung das Feld abgeräumt hatten. Also blieb ihr nur die Rolle als moralische Instanz, die sich sagt: ‚Jetzt aber mal pro Wulff.’ Das ist sehr berechenbar.“

[+++] Dem Popkultur-Portal Fusion verdanken wir eine der großartigen Überschriften dieser Tage:

„Get rich or die vloggin‘“,

lautet sie, inspiriert wohl von 50 Cent, und es geht dabei um den Mittelbau der YouTube-Prominenten und ihre (nicht funktionierenden) Geschäftsmodelle:

„The disconnect between internet fame and financial security is hard to comprehend for both creators and fans. But it’s the crux of many mid-level web personalities’ lives. Take moderately successful YouTubers, for example. Connor Manning, an LGBT vlogger with 70,000 subscribers, was recognized six times selling memberships at the Baltimore Aquarium (...) Rachel Whitehurst, whose beauty and sexuality vlog has 160,000 subscribers, was forced to quit her job at Starbucks because fans memorized her schedule.“ 

Dunns Fazit: 

„Many famous social media stars are too visible to have ‚real‘ jobs, but too broke not to.“

Die Autorin berichtet auch über die Erfahrungen mit ihrem eigenen Kanal: 

„Our channel exists in that YouTube no-man’s-land: Brands think we’re too small to sponsor, but fans think we’re too big for donations. So what does this mean for my future as a creator? I either have to go at it the old-fashioned way—get hired to write on a TV show or movie, go on auditions—or I have to stop making stuff for the internet. My time will be hopefully taken up with ‚a real job‘ if I can find one. (The courier people haven’t gotten back to me yet.).“

Möglicherweise benennt Dunn hier durchaus verallgemeinerbare Zukunftsperspektiven für Digital Natives: Vielleicht klappt es mit einem altmodischen Medienjob, vielleicht aber nicht einmal als Kurierfahrer.

[+++] Ein bisschen besser wäre die Welt, wenn sich Werner Patzelt als Kurierfahrer seine Brötchen verdiente - womit nichts gegen Kurierfahrer gesagt sein soll -, aber momentan füllt er im Betrieb der Medien, Märkte und Meinungen noch die Rolle der größtmöglichen Karikatur eines „Experten“ aus, Wenn sich schon Jan Fleischhauer bemüßigt fühlt, von Patzelt abzugrenzen, ist das bemerkenswert:

„Ich war neulich in Dresden bei einer Diskussion über Patriotismus und Zuwanderung. Neben mir auf dem Podium saß Werner Patzelt, Politikprofessor an der TU Dresden und inzwischen so etwas wie Deutschlands führender Pegida-Versteher. Was mich erstaunte und dann wirklich auf die Palme brachte, war der süffisant-gehässige Ton, mit dem die Probleme der Flüchtlingskrise beschrieben wurden. So als könne man es gar nicht abwarten, bis die Kanzlerin scheitert und sich alle düsteren Prophezeiungen erfüllen (...) Die Menschen, die jemand wie Patzelt vertritt, sind nicht gegen die Flüchtlingspolitik, wie mir klar wurde: Sie sind gegen Flüchtlinge. Das ist etwas ganz anderes.“ 

Von mir aus kann Pegida die nächsten 1.000 Jahre weitermarschieren (natürlich leicht gesagt, weil ich nicht von den Demonstrationen berichte und dort nicht auf die Fresse kriege), sofern sich alle Medien darauf einigen, nie wieder Patzelt zu zitieren. 

[+++] Unter anderen Aspekten dem Thema Flüchtlinge widmet sich Frank Rieger in einem Essay fürs SZ-Feuilleton

„Waren, Daten, Geld fließen ungehindert um die Welt. Nur Menschen sollen aufgehalten werden“, 

lautet der Vorspann. Es geht auch um die Rolle, die deutsche Technologiefirmen in der Flüchtlingspolitik spielen (entfernt verwandt: ein Spiegel-Artikel aus dem März über den Einfluss der Unternehmen auf die Politik an den EU-Außengrenzen). Rieger schreibt:

„Wie praktisch alle Fluchtbewegungen in der Geschichte ist auch diese stark von Gerüchten getrieben. Der Unterschied ist nur, dass sich jetzt die Informationssplitter über die unübersichtliche Lage mit der Geschwindigkeit des Internets verbreiten. Die fliehenden Menschen ändern ihre Reiseziele, ihr Verhalten, ihre Pläne ebenso schnell. Die großen Gruppen beweglicher Demonstranten, die zu Beginn des Arabischen Frühlings schneller auftauchten, als die Polizei reagieren konnte, versammeln sich nun an Grenzübergängen. Familien und Menschen, die sich auf der Flucht treffen, vernetzen sich in Whatsapp-Gruppen. Jedes Fitzelchen Information wird sofort weiterverteilt. Die Menschen versuchen, sich im Nebel der Halbwahrheiten möglichst viele Quellen und Kontakte zu erschließen, um keine – möglicherweise tödlichen – Fehler zu begehen.“

Außerdem würdigt Rieger 

„die Helfer (...), die versuchen, auf den Fluchtrouten neben leiblicher Versorgung auch Netzinfrastruktur zu schaffen (...) Ihr Motiv ist einfach: Auch Kommunikations- und Informationsfreiheit sind universelle Menschenrechte.“

[+++] Anekdötchen dürfen heute auch nicht fehlen. „Dein peinlichstes Erlebnis auf einer Pressekonferenz?“ fragen die Prinzessinnenreporter regelmäßig, und ich habe darauf vor einigen Wochen geantwortet:

„Ansprachen von ARD-Programmdirektor Volker Herres.“ 

Das würde ich mittlerweile nicht mehr antworten. Am gestrigen Dienstag war ich auf einer Pressekonferenz, auf der die ARD ihren Film „Die Akte General“ vorstellte. Ja, Herres war auch dort, aber das tut mal heute nichts zur Sache. Der Film ist im weiteren Sinne eine Art Biopic über den früheren hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, aber auch weit mehr als das. Sein Antagonist ist der Hans Globke, Adenauers Kanzleramtschef mit NS-Schreibtischertätervergangenheit. Viel mehr soll gar nicht verraten werden, der Film läuft erst am 24. Februar. Nur so viel: Als es in der Diskussion darum ging, für welche Figuren es reale Vorbilder gibt, fragte eine Ü50-Redakteurin einer nicht unnamhaften TV-Zeitschrift: 

„Den Kanzleramtschef, den gab‘s?“

Die Frage eröffnet eine völlig neue Perspektive für Verschwörungstheoretiker: Gab es die Nürnberger Gesetze eigentlich wirklich? Ich erwähne den Vorfall auch deshalb, weil wir im Altpapier mit derartigen Ausprägungen des Qualitätsjournalismus sonst normalerweise nicht konfrontiert werden. 

Und dann war da gestern auf der Pressekonferenz auch noch ein Halunke, der vorgab, „für den NDR-Hörfunk“ zu arbeiten. Vor dem Film habe er gedacht:

Schon wieder dieses Judenthema. Entschuldigung, das ist meine ehrliche Meinung.“

Dann habe ihm der Film aber doch ganz gut gefallen. Man kann aber davon ausgehen, dass dem NDR-Hörfunk die Äußerungen des, tja, Kollegen nicht gefallen.


Altpapierkorb

+++ Aus der Welt der Sprachkritik: Warum der Begriff „Straßenterror“ bei weitem nicht angemessen ist als Beschreibung für die Ausschreitungen linker Demonstranten in Leipzig am vergangenen Wochenende, begründen die örtliche Stadtzeitschrift Kreuzer und der Sprachlos-Blog (hier kommt auch der oben erwähnte Werner Patzelt vor).

+++ Anders als die meisten prominenten Politiker des Landes beherzigt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer zivilisatorische Mindeststandards - zumindest insofern, als sie angekündigt hat, im Rahmen des Landtagswahlkampfs nicht in Talkshows aufzutreten, zu denen AfD-Leute eingeladen sind. Siehe verschiedene Agenturberichte (Welt, ND).

+++ Thomas Urban rekapituliert fürs SZ-Feuilleton einen „bizarren Streit“, den ein Beitrag ausgelöst hat, der 2011 bei einem „Schreibwettbewerb“ von Wikipedia gewonnen hat: „(Es siegte) der Artikel ‚Das Massaker von Katyn‘ (...) In der Nähe dieses russischen Dorfes hat Stalin 1940 mehr als 4000 polnische Offiziere und Fähnriche, überwiegend Reservisten mit Hochschulbildung, erschießen lassen. Der 75. Jahrestag war Anlass für eine Gruppe junger Historiker, Publikationen dazu zu untersuchen, darunter auch den preisgekrönten Wikipedia-Artikel. Das Ergebnis: Er enthält mehr als 130 Sachfehler, darunter einige schwere Brocken, und er ignoriert die neue Fachliteratur vollkommen. Nun ist es das Prinzip von Wikipedia, dass Autoren Fehler in einem Artikel verbessern und den Inhalt ergänzen. Doch der Sieger des Schreibwettbewerbs blockiert jede Korrektur und Ergänzung. Dutzende von Korrigierversuchen, an denen sich anfangs auch der Autor dieses Textes beteiligte, hat er revertiert – mit der Begründung, die Wikipedia-Gemeinschaft habe den Katyn-Artikel ja als ‚exzellent‘ bewertet.“ Der Mehr-als-130-Fehler-Text ist hier zu  finden.

+++ Auf der SZ-Medienseite wundert sich David Denk darüber, dass Claus Kleber im „Heute-Journal“ anlässlich eines Beitrags über den 25. Jahrestag des Endes der „Aktuellen Kamera“ die DDR-TV-Nachrichtensendung mit der „Lügenpresse-Debatte verquickte. Klebers Äußerung „So ein Verdacht fällt ja nicht vom Himmel. Es gab mal eine deutsche Fernsehsendung, die so funktionierte, wie sich das die Leute heute vorstellen“ kommentiert Denk folgendermaßen: „Mal abgesehen davon, ob man diese Herleitung teilen möchte: Hat das ‚Heute-Journal‘ es wirklich nötig, sich in Abgrenzung zur ‚Aktuellen Kamera‘ zu profilieren?“

+++ Außerdem fragt auf der SZ-Medienseite Stefan Fischer den Bauer-Media-Group-Geschäftsführer Andreas Schoo, warum sein Konzern im Sommer die skandinavische Radio-Gruppe SBS Discovery „und jetzt den größten finnischen Privatsender Radio Nova“ übernommen hat. Schoo sagt: Die wirtschaftliche Perspektive von Radio ist einfach sehr gut (...) In Schweden (ist) die Reichweite des Fernsehens in den letzten drei Jahren um 30 Prozent gesunken – unter anderem, weil dort HBO und Netflix viel weiter sind als in Deutschland. Demgegenüber steht das Radio: Dessen Hörerzahlen sind in allen Ländern, in denen wir uns engagieren, stabil oder steigen sogar.“ 

+++ Radio (II). Der WDR wolle „von der nordrhein-westfälischen Politik den gesetzlichen Auftrag erhalten, ein neues digitales Hörfunkprogramm starten zu können“ berichtet die Medienkorrespondenz. Es gehe dabei um „ein über den Technikstandard DAB plus auszustrahlendes Angebot ‚für ein älteres musikgeprägtes Publikum‘, konkret ‚für die Gruppe der Hörer 70 plus‘“. Volker Nünning fragt sich, „warum sich gerade die Generation der Über-70-Jährigen zum Empfang eines solchen Programms auf eine neue Übertragungstechnik einlassen soll“.

+++ Anhand von Headlines wie „Schambehaarung, Hitler und Dorfjugend“ (Bento) beschäftigt sich Michèle Binswanger im Blog des Tagesanzeiger-Magazins mit der „Generation Blödheit“, der mutmaßlichen Zielgruppe diverser junger Online-Magazine.

+++ Weiter geht es in der Reihe der hier am Dienstag erwähnten Stefan-Raab-Verabschiedungstexte heute u.a. mit einem Artikel im Tagesspiegel.

+++ meedia.de hat Hans-Peter Buschheuer den neuen Vorsitzenden Journalistenverbandes Berlin-Brandenburg (siehe Altpapier) interviewt. Es geht unter anderem ums (zumindest temporäre) Absägen der Freien beim Tagesspiegel (Altpapier). Buschheuer meint: „Wenn die sozial am wenigsten geschützten Teile der Mitarbeiter, nämlich die freien Journalisten, von Knall auf Fall ihrer Existenzgrundlage beraubt werden, ist das ein Missstand für sich. Das kann man trotz allen Verständnisses für die schwierige Lage gar nicht genug rügen. Wenn es überhaupt etwas Positives dazu zu sagen gibt, dann ist das das Versprechen, dass die Journalisten im nächsten Jahr wieder beschäftigt werden sollen. Und es ist zu hoffen, dass dies nicht der Auftakt einer Kürzungsarie ist (...) Was nicht nachvollziehbar ist: In den vergangenen Jahren wurde vorwiegend in den Redaktionen gekürzt, was die Mannstärke wie auch die sonstige wirtschaftliche Ausstattung betrifft. Man muss sich aber die Frage stellen: Wie viel Verlag braucht eine Redaktion in Krisenzeiten überhaupt noch? Hat man auch an Bereichen gespart, die für die Qualität einer Zeitung nicht unmittelbar notwendig sind?“

+++ Ursula Scheer lobt auf der FAZ-Medienseite „Die Abenteurer der modernen Kunst“, die sechsteilige Dokumentation der malenden Filmemacherin Amélie Harrault, die heute auf arte startet: „Es liegt viel Naivität im Blick dieser Dokumentation, aber genau das macht ihren Charme aus. Sie will weder belehren noch Letztgültiges liefern, sondern nimmt sich die Freiheit zu zeigen, was für ein Vergnügen es ist, die Dinge mit eigenen Augen zu sehen.“ 

+++ Anlässlich der Starts der fünften Staffel des "Tatortreinigers“ am morgigen Donnerstag hat das Neue Deutschland mit Regisseur Arne Feldhusen und Hauptdarsteller Bjarne Mädel gesprochen. „Wir haben beide einen Humor, der den Deutschen mehr zumutet als üblich. Mitten im Spaß bierernst zu werden und dann nicht vor Slapstick zurückzuschrecken - das loten wir aus“, sagt Feldhusen.

Neues Altpapier gibt es wieder am Donnerstag.