Haben die „Tagesschau“-Macher bei der ersten Sendung im neuen Studio etwas hemdsärmelig agiert? Ist die „Epoche des Shitstorms“ schon vorbei? Heuchelt der Spiegel in Sachen Native Advertising? Außerdem auf der Agenda: Die Privatheit, von der so oft die Rede ist, hat es nie gegeben.
Teilweise launig, bildbearbeitungskritisch und vor allem fokussiert auf „die Wand“ - so lässt sich die Berichterstattung über die Premiere des neuen „Tagesschau“- und „Tagesthemen“-Studios (siehe Altpapier) zusammenfassen. Wie die allerersten Bilder in der neuen Kulisse wirkten, kann man bei Arno Frank (Spiegel Online) nachlesen:
„Neben (Jan Hofer) steht da schon ein ostukrainischer Separatist in Flecktarn, mit Sturmhaube sowie Maschinengewehr, und man ahnt: Es wird bei der Größe der Bilder künftig kein Leichtes, Motive zu finden, die den Sprecher nicht durch ihre schiere Präsenz erschlagen. Aus den räumlich wie Poster begrenzten Symbolbildern früherer Zeiten ist nun eine Fototapete geworden, die sich - in den Einspielern - dann sogar noch zu bewegen beginnt (...) Der entscheidende Effekt besteht (...) wohl darin, dass durch die raum- und bildfüllenden Ausmaße der Bilder die Welt sozusagen schon mit einem Fuß im Studio steht. Eine Neuerung, die sowohl auf dem Smartphone des eiligen Mobilnutzers als auch auf dem gigantischen Flachbildschirm im heimischen Wohnzimmer ihre Wirkung nicht verfehlen wird.“
„In manchen Situationen“ sei das Studio die rund 24 Millionen Euro „wert“, die es gekostet habe, teast die Berliner Zeitung einen Text Björn Wirths an. So ganz ernst ist das aber gar nicht gemeint. Jedenfalls schreibt Wirth über die erste „Tagesthemen“-Sendung in neuer Optik:
„Die große Wand mit den bunten Bildern und der Schrift für Sehschwache (lenkt) sehr schön von Thomas Roth ab. Allein das ist Millionen wert.“
Und an anderer Stelle:
„(Es) sah (...) dank neuer, toller Videowand so aus, als ob Thomas Roth irgendwo in Donezk vor einer Barrikade von Autoreifen steht. Wirklich toll!“
Obwohl dieser Text also durchaus heitere Elemente enthält, hat die Berliner Zeitung auch eine klassische Glosse zum Thema parat. André Mielke schreibt:
„Das renovierte Design verleiht allen Informationen einen, laut Anstalt, ‚erzählerischen Ansatz‘ und ‚mehr Emotionen‘. Im Idealfall wirkt die ‚Tagesschau‘ künftig so gefühlvoll und kompetent wie ein Song von Helene Fischer.“
In der Kritik steht eine Bildausdehnung im Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Fährunglück in Südkorea. Fridtjof Küchelmann (faz.net) meint:
„Die Leinwandbreite stellte die Redaktion vor neue Herausforderungen und ließ sie mitunter zu hemdsärmeligen Lösungen greifen. Um eine Aufnahme vom südkoreanischen Strand einsetzen zu können, ohne Inseln und Schiffe im Hintergrund abzuschneiden oder die Trauernden im Vordergrund unter die bläuliche Textbanderole rutschen zu lassen, hat die Grafik das Bild kurzerhand am rechten Rand verlängert.“
Für die einen ist das schon Manipulation, für die anderen „Bildbearbeitung“. Zum Beispiel für Kai Gniffke, den Chefredakteur und Stahlmantelgeschossexperten von „ARD-aktuell“:
„Bei der Bildbearbeitung gelten bei uns strenge journalistische Kriterien. Das Foto vom Strand wurde inhaltlich nicht verfälscht“,
lautet seine Erwiderung, die sowohl Küchelmann als auch Markus Ehrenberg (Tagesspiegel) zitieren. „Damit kein Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Tagesschau aufkommt“ (Gniffke), sollen es seine Leute aber sein lassen mit diesen Arten der Nicht-Manipulation.
[+++] Zu Mathias Döpfners offenem Brief an Google-Manager Eric Schmidt (siehe Altpapier von Mittwoch und Donnerstag) melden sich nun die Kritiker der Kritiker zu Wort. Markus Hesselmann, der Leiter der Online-Redaktion beim Tagesspiegel, verteidigt Springers Oberförster gegen Anwürfe von Jeff Jarvis:
„In zähem Diskurs müssen wir für das Internet eine demokratisch legitimierte und wirtschaftlich produktive Struktur erarbeiten. Ein bisschen German Angst kann dabei nicht schaden“,
meint Hesselmann. Und in der FAS Stefan Schulz:
„Döpfners These ist bedenkenswert: Hinter dem Zugriff auf unsere Daten gehe es in Wahrheit um den Einfluss auf unsere Verhalten.“
Zumindest bei diesem Thema nicht weit von Döpfner entfernt steht der grüne Europaparlamentarier Jan Albrecht, Autor des demnächst erscheinenden Buchs „Finger weg von unseren Daten!“. Im Interview mit futurezone.at sagt er:
„Wir müssen den Menschen erklären, dass sie diese nützlichen Instrumente (gemeint sind Amazon und Google - Anm. AP) nicht umsonst bekommen, sondern dass sie dafür zahlen und zwar einen hohen Preis: Die Selbstbestimmung als Verbraucher und als Mensch in einer Gesellschaft, in der plötzlich sehr viel an Wissen über uns zur Verfügung steht. Dieses Wissen wird auch genutzt, um uns zu diskriminieren und unter Druck zu setzen, bestimmte Dinge zu kaufen oder zu tun. Dieser Preis wird uns irgendwann sehr sichtbar werden. Dann werden wir schnell zurück wollen in die Zeit, in der wir noch mit Geld bezahlt haben und nicht mit unseren Daten.“
Marco Herack beschäftigt sich im Wostkinder-Blog der FAZ mit jenen Datenlieferanten, die besonders arm dran sind:
„Man kann sagen, dass die Nutzer der sozialen Netzwerke in einer ähnlich schwachen Verhandlungsposition sind wie die Einkommensschwachen im Markt für Gebrauchtwagen oder Billigkleidung. Als Datenlieferanten sind sie die Grundlage der Geschäftsmodelle und erhalten dafür das Produkt als ‚Lohn‘. Sie haben keinerlei Mitspracherecht über die Verwendung ihrer Daten, und es ist für die Nutzer sehr schwierig, sich zu organisieren und dadurch konzertierte Aktionen gegen die Unternehmen einzuleiten (...) Hier wird (...) das Prinzip der Einkommensschwachen auf die Datenlieferanten umgelegt. Dadurch bildet sich eine Art virtuelles ‚Datenprekariat‘ aus, dessen Basis sich in der Realität durch alle Schichten hinweg zieht.“
Heracks Blogbeitrag ist im Übrigen eine Replik auf einen schon etwas älteren FAZ-Artikel Patrick Bernaus.
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Wer auf diesem sehr großen Diskurs-Terrain auf dem Laufenden bleiben will, liest in der gedruckten FAZ von heute einen Beitrag von Kursbuch-Herausgeber Armin Nassehi:
„Welche Privatheit wollen wir (...) retten? Es dürfte reichlich naiv sein, so etwas wie eine unbeobachtbare, authentische, autonome Privatheit retten zu wollen – diese hat es nie gegeben. Private Lebensformen waren stets auch das Resultat von Überwachungs- und Geständnistechniken, und es waren diese Techniken, die das Bild der autonomen privaten Person erst ermöglicht haben. Vielleicht kann man von embedded privacy sprechen, zumal der Zwang von außen keineswegs als unmittelbarer Zwang erlebt wurde.“
Am Ende macht Nassehi noch ein nicht gerade kleines Fass auf, aber das darf man von einem Kursbuchmacher ja auch erwarten:
„Vielleicht müssen wir uns daran gewöhnen, dass die Matrix des Netzes eine ähnliche Erweiterung der eigenen Person geworden ist, wie es zuvor autoritative Sprecher und Expertenkulturen waren, die auch eine Art Netz über die Gesellschaft gelegt haben und Fremdbestimmung für Selbstbestimmung ausgegeben haben.“
[+++] Um andere große Fragen - „Wer braucht eigentlich die Öffentlichkeit?“ zum Beispiel - geht es einem Essay des italienischen Journalisten Marco d‘Eramo für die Wochenend-taz. Er schlägt einen Bogen von den Anfangstagen des Zeitungswesens, das entstanden sei, „weil eine breite Schicht von Wirtschaftsleuten Nachrichten brauchte“, zur heutigen Journalismus-Rettungsoption des „puren Mäzenatentums“, wie es in den Investitionen Pierre Omidyars (The Intercept, siehe Altpapier) und Jeff Bezos (Washington Post) zum Ausdruck komme:
„Man kann sich fragen, ob diese Transformationen nicht dem Trend an den US-Eliteunis ähneln. (Diese) Kolosse (...) leben im Wesentlichen von den Spenden ihrer ehemaligen Studierenden und den mit ihnen erwirtschafteten Spekulationsgewinnen, kaum von den – exorbitanten – Studiengebühren. In Harvard etwa tragen die Studiengebühren nur ein Fünftel zum Gesamtetat bei.“
Die von diesen Medien erzeugten Informationen und das an diesen Unis erzeugte Wissen bleibe, so d‘Eramo,
„einer immer kleiner werdenden Elite vorbehalten (...) Denn diese geht davon aus, dass Gesellschaften auch dann funktionieren, wenn es keinen breiten, gebildeten und informierten Mittelstand mehr gibt. Für ihre Geschäfte reicht es völlig aus, wenn Wissen und Information für ein paar wenige Endabnehmer zur Verfügung gestellt werden. Und das bedeutet: Die öffentliche Meinung spielt für die Wirtschaftseliten keine Rolle mehr. Wenn das so ist, dann wäre es ein hochironisches, paradoxes Fazit der Epoche, die das Hohelied der digitalen Basisdemokratie angestimmt hat. Die freie Zirkulation der Ideen im Internet wäre nicht mehr als ein Traum – ein Fiebertraum, genauer gesagt.“
Um unschöne Aussichten für den Journalismus, die aber in der Gegenwart längst spürbar sind, geht es im großen Text des Spiegel-Medienressorts. Das Thema ist das sogenannte Native Advertising, also Werbung im Gewand eines optisch als redaktionell aufgemachten Textes, wie man sie sogar „in seriösen Medien wie der New York Times“ (Spiegel) findet:
„Mit ‚native advertising‘ erreicht die bewusste Irreführung der Leser eine neue Qualität“,
schreiben Isabell Hülsen und Martin U. Müller in dem mit dem hübschen Schlagwort „Seelen-Verkäufer“ überschriebenen Artikel. „Spätestens im Herbst“ wolle beispielsweise Springer diese Werbeform einführen, erfahren wir in dem Text, aber immerhin hat der Verlag angekündigt, solche Texte auch als „Anzeige“ zu markieren - was erwähnenswert ist, weil andere Marktteilnehmer es nicht tun, obwohl es selbstverständlich sein sollte, wenn man mal diese aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofs als Maßstab nimmt.
Wie hält man es nun im Hause Spiegel selbst mit solchen Arten der „Irreführung“ bzw. des Seelenverkaufs? In dieser Hinsicht erweckten der Artikel und ein begleitendes Video einen falschen Eindruck, schreibt Stefan Niggemeier, der Native Advertising bei Spiegel Online ausfindig gemacht hat.
[+++] Der Spiegel vermeldet in der aktuellen Ausgabe außerdem eine NDR-Personalie. „Zum Jahreswechsel“, also praktisch übermorgen, werde „Panorama“-Redakteurin Anja Reschke Stephan Wels als Leiter der Abteilung Innenpolitik ablösen, heißt es auf Seite 133 (siehe auch dwdl.de-Remix). Es drängt sich der Eindruck auf, dass ein Wels-Gegner aus dem NDR diese Nachricht sehr frühzeitig durchgestochen hat, dafür spricht jedenfalls folgende Formulierung:
„Allerdings sei Reschke schon jetzt faktisch verantwortlich, berichten NDR-Mitarbeiter, weil Wels häufig unterwegs war.“
Falls da was dran sein sollte, wäre das insofern bemerkenswert, als Reschke bisher freie Mitarbeiterin war - ihr Status hat sich erst am 1. April geändert - und Wels immerhin stellvertretender Chefredakteur des NDR Fernsehens ist. Aber wir wollen da gar nicht meckern: Wenn freie Mitarbeiterinnen so viel Macht haben, kann man das als Indiz dafür sehen, dass beim NDR die Hierarchien flach sind.
Eine andere öffentlich-rechtliche Aufsteigerin aus dem Politikmagazin-Milieu ist Sonia Mikich. Sie kommt beim WDR aber noch weiter nach oben als Reschke beim NDR, nämlich auf den Chefredakteursposten. Thomas Gehringer hat Mikich für den Tagesspiegel porträtiert.
+++ Ausgewogenheit ist ja grundsätzlich nicht das oberste Ziel des Altpapier. Absolut unausgewogen ist diese Kolumne heute insofern, als wir heute schon mehrmals auf FAZ-Texte verwiesen haben - und damit auch im Altpapierkorb keineswegs aufhören werden: In der Feuilletonglosse schreibt FAZ-Theaterkritiker Stadelmaier über die Fernsehwerbung der Apotheken Umschau: „Man sieht förmlich den Sensenmann (vulgo: Freund Hein; noch vulgärer: Tod) am Regietisch sitzen, wie er mit knochiger Hand die Werbefilme einregelt. Aber naturgemäß als moderner, also als total verlogener Tod. Der nichts als Lebenserleichterung verspricht.“
+++ Zumindest teilweise unterhaltsam: die „noch blöderen Ideen für noch blödere Filme“, die fünf FAS-Autoren für die Macher fiktionaler TV-Events parat haben. Auszug: „Deutschland im Jahr 2023. Thilo Sarrazin ist Bundeskanzler, Kopftücher werden öffentlich verbrannt, an den Schulen wird ein Impfstoff gegen Homosexualität verteilt. Doch hinter den Kulissen der Macht beeinflusst ein Geheimbund die veröffentlichte Meinung und versucht im ganzen Land Toleranz und Chancengleichheit zu verbreiten. Der Journalist Matthias Matussek stößt bei seinen Recherchen über illegale Abtreibungskinder zufällig auf einen Blogeintrag dieser Gruppe über die positive Wirkung von Bildung auf die Intelligenz.“
+++ Ist „die Epoche des Shitstorms“ vorbei? Ja, meint Don Alphonso in seinem FAZ-Blog: „Die Zeiten, da Twitter, das Lieblingsmedium der Empörten, noch für rauchende Server sorgte, sind schon etwas länger vorbei (...) Viele Folgeverlinkungen innerhalb einer sozialen Gruppe der Empörungsfreudigen (sorgen) zwar für mehr Verlinkungen, aber nicht für mehr Leser (...) Und noch etwas ändert sich: Solche Erregungen sind nur dann wirksam, wenn sie an die Medien gelangen, sei es, weil Journalisten sie aufgreifen, oder es eine unheilige Allianz oder Personengleichheit zwischen Aktivisten und Journalisten gibt. Doch inzwischen wird zumindest in den USA genauer hingeschaut, wer da eigentlich welche Ziele verfolgt (...) Die Medien (werden sich) entscheiden müssen, was ihnen wichtiger ist: Die kreischende Laufkundschaft oder das Stammpublikum, das mehr als unkritisches Nachplappern der Wut aus dem Netz fordert.“ Dieses Nachplappern stellt der Autor nicht zu Unrecht auf eine Stufe mit dem „kritiklosen Abschreiben von Pressemitteilungen“.
+++ Das Altpapier ist also FAZ-lastig heute, die gedruckte FAZ im übrigen Vox-lastig. Auf der Medienseite geht es um das Vox-Format „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ und, warum auch immer, im Aufmacher des Feuilletons (!) um die ebenfalls voxische „Shopping Queen“ mit Guido Maria Kretschmer, eine Sendung, „in der fünf Kandidatinnen gegeneinander antreten, wobei am Ende die Teilnehmerin gewinnt, die das beste Modegespür hat – konkreter formuliert: die das Beste aus sich rausholt. Kretschmers ‚Shopping Queen‘ ist wie Heidi Klums Topmodel-Contest eine Optimierungsshow, nur dass die Frauen bei Kretschmer in der Regel weder Modelmaße noch modelähnliche Gesichter haben.“
+++ Im Feuilleton der SZ-Wochenendausgabe informiert uns der Guardian-Journalist Luke Harding über „seltsame Vorfälle“ beim Schreiben eines Buchs über Edward Snowden: „Im September 2013 lief es gut mit dem Buch – dreißigtausend Wörter waren geschrieben (...) Ich schrieb ein Kapitel über die NSA und das Silicon Valley. Ich schrieb, dass Snowdens Enthüllungen den amerikanischen Technologiefirmen und ihren Bilanzen geschadet hatten. Etwas Seltsames passierte. Der Absatz, den ich gerade geschrieben hatte, begann sich selbst zu löschen. Der Cursor bewegte sich schnell nach links und verschlang den Text. Ich sah zu, wie meine Worte verschwanden (...) In den nächsten Wochen geschahen solche seltsamen Zwischenfälle einige Male. Wie ferngesteuert wurden meine Texte gelöscht. Das folgte keinem Muster. Aber es schien immer dann aufzutreten, wenn ich abschätzig über die NSA schrieb.“ Die Originalfassung des Textes erschien im Februar im Guardian.
+++ Im Mittelpunkt des heutigen SZ-Medienseitenaufmachers stehen die Maker Studios im kalifornischen Culver City, die - wie andere „sogenannte Multi-Channel-Networks“, die „ihre Inhalte nicht fürs Fernsehen oder Kino, sondern für Youtube und andere Onlineplattformen wie Microsofts Xbox-Netzwerk“ produzieren - das Kaufinteresse bei Filmstudios und TV-Unternehmen geweckt haben: „Mitte März kündigte der Disney-Konzern an, die Maker Studios für eine kolportierte Summe von 500 Millionen US-Dollar übernehmen zu wollen“, schreibt Michael Moorstedt.?
+++ Im New-York-Blog der taz bekennt Eva Schweitzer Überraschendes: „Was habe ich nicht immer auf Fox News geschimpft, aber nein, in diesen Tagen stelle ich fest: Fox News ist eigentlich ganz interessant. Die haben sogar News. Und das kam so: CNN — das gucke ich eigentlich sonst immer — hat sich aus der aktuellen Berichterstattung verabschiedet. Damit meine ich, komplett verabschiedet. Seit mehreren Wochen widmet sich der Sender nur noch einem einzigen journalistischen Auftrag: Wo ist das verschollene malaysische Flugzeug?“
+++ In der gedruckten taz schreibt Jan Michael Ihl über einen wenig überraschenden Meinungswandel bei den Sozialdemokraten, was die Mitteilungspflichten von Behörden gegenüber Journalisten betrifft: „Als die SPD noch in der Opposition war, wollte sie deshalb ein Presseauskunftsgesetz durchsetzen. Jetzt regiert sie - und wartet lieber ab.“
+++ Außerdem in der taz: Deniz Yücel hat sich in den „Zeitungshops" von Verlagen umgesehen:
+++ Und wer findet, die Fernsehsender sollten nach „große Fußballspielen“ häufiger „direkt im Anschluss hintergründige Sport-Dokus platzieren“? Der Sportjournalismuspapst Mike Steinbrecher (Handelsblatt).
Neues Altpapier gibt es wieder am Mittwoch.