Das Netzwerk Recherche übt Druck auf die grün-rote Regierung in Baden-Württemberg aus, und beim Spiegel droht erstmals der Abbau von Stellen in der Print-Redaktion. Außerdem: Die Zeiten des Cliffhangers sind vorbei, zumindest im zeitgemäßen US-Serien-Fernsehen. Ob die Zeiten eines neuen Sportkanals bald anbrechen, darf man bezweifeln.
Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche schafft es in der Regel stets im Rahmen ihrer Hamburger Jahrestagung, große mediale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dieses Mal gelingt ihr das schon ungefähr eine Woche vorher. Mit einem eigenen Entwurf für ein Informationsfreiheitsgesetz versucht die Organisation, der baden-württembergischen Landesregierung auf die Sprünge zu helfen. Die taz erklärt die Hintergründe:
„Auf Bundesebene und in elf Bundesländern gilt bereits das Informationsfreiheitsgesetz. Baden-Württemberg jedoch gehört zusammen mit Bayern, Sachsen, Hessen und Niedersachen zu den fünf letzten Bundesländern, die solch ein Gesetz noch nicht erlassen haben.“
Und das, obwohl es die grün-rote Koalition in Stuttgart bei ihrem Amtsantritt versprochen hat. Spiegel Online bringt eine Besonderheit der NR-Initiative auf den Punkt:
„Journalisten schreiben Transparenzgesetz.“
Denn: Sonst schreiben Journalisten ja andere Sachen. Ole Reißmann verweist in seinem Text auch lobend auf den Spiegel-Online-Standort Hamburg:
„Dort hat die Bürgerschaft im vergangenen Jahr ein radikales Transparenzgesetz beschlossen: Bürger sollen nicht erst fragen müssen, Daten der Verwaltung sollen grundsätzlich im Internet veröffentlicht und weiter verwendet werden dürfen. Bis 2014 soll das Informationsregister stehen, für die Behörden eine Mammutaufgabe.
Netzwerker Manfred Redelfs beschreibt das Vorgehen seiner Organisation im Interview mit dem Rheinneckarblog als „einen Akt zivilgesellschaftlicher Notwehr“. Mit derlei Bombast wartet das Netzwerk ja gern mal auf. „Haben Sie eine Vermutung, warum bislang noch nichts passiert ist?“, fragt Hardy Prothmann. Redelfs hat:
„Meiner Einschätzung nach liegt das klar am Selbstverständnis der Ministerialbürokratie – die muss Privilegien aufgeben und sich dazu selbst das Gesetz schreiben. Das Informationsfreiheitsgesetz verändert etwas grundlegend: An die Stelle des Amtsgeheimnisses trifft der Grundsatz der Öffentlichkeit. Damit tut man sich offensichtlich trotz Koalitionsversprechen sehr schwer.“
[+++] Endlich über die Bühne geht dagegen jetzt ein anderes Gesetz, nämlich die 8. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB). Medienpolitisch ist das wichtig, weil das bedeutet, dass das neutrale Vertriebssystems Presse-Grosso bestehen bleibt. Zu einer Einigung kam es nun im Vermittlungsausschuss, nachdem der Bundestag das Gesetz bereits im Herbst 2012 verabschiedet hatte. horizont.de berichtet recht detailliert, die SZ kurz (in Form einer epd-Meldung), und der Zeitschriftenverlegerverband VDZ teilt mit, er freue sich.
####LINKS####
[+++] Das große medienpolitische Spielfeld ist dieser Tage das Gerling Quartier zu Köln, wo heute das Medienforum NRW zuende geht - unter anderem mit einem hier gestern schon erwähnten Panel zur Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen, mitveranstaltet von Carta. Auf die Diskussion stimmt ebd. Christian Potschka mit etwas überraschenden Worten über die Rundfunkräte ein:
„Die Rundfunkräte sind existentiell für die Legitimation und Glaubwürdigkeit der öffentlich-rechtlichen Anstalten. An ihnen entscheidet sich die Zukunft von ARD und ZDF.“
Überraschend ist das deshalb, weil Rundfunkräte ja in der Regel belächelt werden, über sie wird vor allem dann geredet, wenn sie großen Mist gebaut haben - oder nichts getan haben in Situationen, in denen Tatendrang erforderlich gewesen wäre. Potschka meint, den Kontrolleuren müssten
„zusätzliche Werkzeuge in die Hand gegeben werden. So ist es fragwürdig, dass die Räte, ebenso wie die Landesparlamente, nicht in die Aushandlung der Rundfunkstaatsverträge eingebunden sind und ihrer Kontrollfunktion bei der Fortentwicklung des öffentlich-rechtlichen Mediensystems so nur bedingt nachkommen können.“
Einen kleinen Schwank aus dem Rundfunkratsalltag präsentiert uns die Funkkorrespondenz. Das Fachblatt hat eine Passage aus der SWR-Sendung „Peter Voß fragt“ transkribiert, in der zwei Ex-Intendanten der ARD unter sich waren: Gastgeber Voß und das langjährige MDR-Oberhaupt Udo Reiter. Es geht um Bernd Hilder, der 2011 Reiters designierter Nachfolger war, im September jenes Jahres aber der bei der Wahl im Rundfunkrat durchfiel. Reiter erzählt:
„Die Gremien bei mir, die sind vielleicht medienpolitisch nicht so interessiert gewesen, aber demokratiepolitisch sehr. Und dann kam plötzlich ‘ne Stimmung auf: Aha, hier will uns wieder irgendjemand jemanden aufdrücken, und noch dazu einen Wessi. Und das wurde eine Stimmung wieder ‚Wir sind das Volk‘. Und das hat sich dann dermaßen aufgebaut. Der arme Kerl kam dann so unter die Räder, das hat er wirklich gar nicht verdient – aber das kam aus dieser Gefechtslage raus."
Der „arme Kerl“ wird es verschmerzen können, dass die alte Geschichte jetzt noch mal aufkommt. Schließlich ist seit Mittwoch bekannt, dass Hilder wieder in Lohn und Brot steht.
Unter anderem zum Thema Medienkontrolle hat sich auf dem Medienforum am Donnerstag auch die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft geäußert. Dabei ging es aber nicht um die Rundfunkräte, sondern um die Landesmedienanstalten. Der SPD-Frau schwebt „eine gemeinsame Medienanstalt der Länder“ vor. So wird sie von Spiegel Online zitiert. dwdl.de weist darauf hin, dass Kraft dies bereits bei ihrer Medienforumsrede im vergangenen Jahr vorgeschlagen haben
Ebenfalls ein Thema in Krafts Rede: die untrennbar mit dem Namen ihres Parteifreundes Marc Jan Eumann verbundene Stiftung „Vielfalt und Partizipation“, die der Förderung des Lokaljournalismus in NRW dienen soll. Mit der beschäftigt sich auch Wolfgang Michal (Carta) - genauer gesagt: mit der zwischen Alarmismus und Verschwörungsgedröhne changierenden Kritik an dem Projekt (zu der ich mich im Freitag ebenfalls kürzlich geäußert habe):
„Ob eine kleine Stiftungsprofessur für Lokaljournalismus der Pressefreiheit der milliardenschweren Konzerne WAZ, Springer und M.DuMont Schauberg gefährlich werden kann – oder ob da nicht der beliebte Popanz vom drohenden Staatsjournalismus aufgebaut wird, damit die großen Verlagshäuser auch nicht den kleinsten universitären Stachel ertragen müssen, der ihnen ab und zu mit einer kritischen Bratwurstjournalismus-Studie in den Hintern piekst.“
Aufs Heldenhafteste gegen die Stiftung kämpft von Beginn an die FAZ, die heute (auf Seite 39) Krafts Rede zum Anlass nimmt, die eigene Position in dieser Sache noch einmal zu untermauern. Im ersten Teil ist Rainer Burgers Text aber eine Blutgrätsche gegen einen Beitrag von Karl-Heinz Ladeur und Tobias Gostomzyk für das Dortmunder Journalistik Journal, aus dem der FAZ-Mann herauszulesen glaubt, dass die Autoren „die Pressefreiheit einschränken“ wollen.
Im Meedia-Text zum Donnerstags-Programm des Medienforums steht ein Panel mit dem ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor und Christian Nienhaus, dem obersten WAZ-Angestellten, im Mittelpunkt. Christian Meier nimmt die Plaudereien als ein Anzeichen für ein Comeback des „Kuschelkurses“ zwischen ARD und Verlegern, die sich zuletzt in Sachen „Tagesschau“-App heftig bekriegt hatten. Meier lobt Marmor en passant als „selbstkritisch“, weil der in der Zeit (Seite 13) gerade geschrieben hat:
„Unser Freitagabend ist oft zu seicht, der Vorabend im Ersten überzeugt sowohl in der Qualität wie in der Quote bisher nicht, und auch die Samstagabendunterhaltung ist nicht immer so, wie sie sein sollte."
Ist das Selbstkritik? Eher rennt Marmor hier durch Türrahmen, in denen keine Türen mehr eingehängt sind. Und den Taschenspielertrick mit den täglich 25 Stunden Dokumentationssendungen im gesamten ARD-Programm - eine Zahl, die überhaupt nichts aussagt über die inhaltliche Qualität dieser Filme - meint er auch noch wiederholen zu müssen.
[+++] Durchaus auch ins Programm des Medienforums gepasst hätte der IOC-Präsidentschaftskandidat Thomas Bach. Der schlägt in einem im FAZ-Sportteil zu findenden Interview einen „olympischen Fernsehkanal“ vor. Der soll freilich nicht nur während Olympischer Spiele in Betrieb sein, sondern permanent. Das ist im Kern keine neue Forderung. Der DOSB, die Organisation, der Bach vorsteht, hat zwecks Stärkung der sogenannten Randsportarten immer mal wieder einen öffentlich-rechtlichen Sportkanal auf die Agenda gebracht. Außerdem haben dies vor zehn Jahren der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck getan und vor fünf Jahren der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen, dem eine Art Phoenix der Sports vorschwebte
Evi Simeoni fragt nun Bach:
„Alle wollen ins Olympische Programm – und wenn sie es geschafft haben, ärgern sie sich, dass sie nur alle vier Jahre breites Interesse wecken. Wie ließe sich das verbessern?
Einer der „Ansatzpunkte“, so der Sportfunktionär, sei:
„In unseren europäischen TV-Verträgen ist die Zusage enthalten, auch in den Zwischenjahren das Thema Olympia und Vielfalt der Sportarten abzubilden. Wenn man das bis ans Ende denkt, wäre eine Vision ein digitaler olympischer Fernsehkanal, der das weltweite Sportprogramm bündelt und dann ständig auf Sendung wäre.“
Das steht fast genau so auch in der gar nicht mal knappen Zusammenfassung bei faz.net. Wie sich Bach die Verwirklichung dieser „Vision“ zumindest im Ansatz vorstellt, steht allerdings nirgendwo. Angesichts dessen, dass nicht einmal die Fürsprache des einst mächtigen medienpolitischen Strippenziehers Kurt Beck dazu beigetragen hat, dass ein öffentlich-rechtlicher Sportkanal entsteht, wird es wohl auch bei einer „Vision“ bleiben. Offenbar glaubt Bach aber, damit im Präsidentschaftswahlkampf punkten zu können.
[+++] Weitaus weniger Aufmerksamkeit als das Medienforum NRW genießt derzeit der im selben Bundesland, genauer: in Essen, über die Bühne gehende Fachpressekongress. Für ein bisschen Wirbel sorgt aber immerhin der dort gestern performende Handelsblatt-Mufti Gabor Steingart, der vom dort anwesenden Twitter-Nutzer zitiert @HMUE wird mit dem Satz:
„Bloggen ist, wir sind ja unter uns, Hartz-4-Niveau".
@HMUE schob später noch nach, es handle sich um ein „Apercu“ Steingarts in einem „wirtschaftlichen Kontext“.
Die wenigen Worte werfen vergleichsweise viele Fragen auf. Hat Steingart mit dem pseudoverschwörerischen Tonfall („Wir sind ja unter uns“) die Verbreitung seines Provokatiönchens noch anheizen wollen? Oder hat er tatsächlich geglaubt, die Formulierung werde den Saal nicht verlassen? Dass man kaum irgendwo weniger „unter sich“ sein kann als auf einem Medienkongress, müsste Steingart wissen. Den abfälligen Tonfall gegenüber Hartz-IV-Empfängern kann man bemerkenswert finden, untypisch ist er für Medienmenschen, die in Steingarts Liga spielen oder dort unbedingt spielen wollen, allerdings nicht.
In einem der Eigenwerbung dienenden Text der Veranstalter kommt das Zitat nicht vor. Man erfährt aber immerhin, dass Steingarts Rede „hochkarätig“ gewesen sein soll.
+++ Dass Journalisten hin und wieder einen Blick ins Archiv werfen, hat möglicherweise Verteidigungsminister Thomas de Maizière bei der Inszenierung seiner Ahnungslosigkeit in Sachen „Drohnen-Debakel“ übersehen. tagesschau.de, Spiegel Online und auch der in der Sache eine Rolle spielende Donaukurier dröseln nun akribisch auf, dass die Behauptung des Ministers, erst am 13. Mai vom Ausmaß des Schlamassels erfahren zu haben, eigentlich nicht stimmen kann.
+++ Petra Sorge liefert bei Cicero Online einen zusammenfassenden Blick auf die bisherige Hochwasser-Berichterstattung und die Kritik daran: „Mit Opfergeschichten, Chaos-Bildern und Superlativen lässt sich eben (...) Kasse machen, wie Deutschland dieser Tage erlebt. Die Sender jagen ihre Redakteure in die Luft (per Hubschrauber) oder schicken sie in die Fluten (per Schnellboot) – plötzlich kann keine Recherche teuer genug sein.“ Sie stellt auch einen Vergleich mit der Flut-Berichterstattung von 2002 an: „Vor elf Jahren waren die Flutopfer noch auf traditionelle Medien angewiesen. Heute kann jeder sein Schicksal selbst in die Hand nehmen – und das sprichwörtlich: Das Handy erlaubt die Verbreitung bildlicher oder sprachlicher Informationen selbst dann, wenn Telefon und Internet im eigenen Haus lahmgelegt sind. Betroffene werden so zu Berichterstattern, Zeugen zu Vor-Ort-Reportern. Nachrichtenmedien sind diesem digitalen Überalljournalismus zwangsläufig unterlegen. Es sei denn, sie binden die sozialen Netzwerke in ihre eigene Arbeit ein – wie es etwa RTL und ZDF versuchen.“
+++ Äußerst unbefriedigend: die TV-Berichterstattung zum Polizeieinsatz gegen Blockupy in Frankfurt. Entsprechend äußert sich der Dokumentarfilmer Martin Keßler in einem Interview mit der jungen Welt (Donnerstags-Ausgabe)
+++ Neu am Kiosk liegt ab diesem Freitag Free Man‘s World (Verlagsgruppe Milchstraße/Burda). Auffällig ist wie in der Vorab-PR die ja durchaus politisch-kämpferisch aufgeladene Begriffe „free man“ und „Freiheit“ ganz anders codiert werden: Das neue Blatt stehe „für eine freiheitsliebende Lebenshaltung und gibt Anleitung für ein Entkommen aus dem beruflichen Alltag“, steht unter dem Werbeclip bei YouTube, der dem potenziellen Käufer „das Abenteuer Freiheit“ verspricht. Der freiheitsliebende Stefan Winterbauer (Meedia) findet die Zeitschrift prima. In seiner Rezension findet er auch Verwendung für die gute alte Phrase „Kopfkino“.
+++ Falls die freien Männer aus der Milchstraße noch Verstärkung brauchen: Der eine oder andere Spiegel-Redakteur hat künftig womöglich Kapazitäten frei, denn die Geschäftsführung an der Ericusspitze will ein paar Print-Leute loswerden. Das berichtet das Hamburger Abendblatt, das sich dabei auf den Branchendienst Kontakter beruft. Die Pläne haben eine neue Qualität, denn: „Die Redaktion des gedruckten Spiegel galt bisher (...) in puncto Personalabbau als sakrosant“, schreibt Kai-Hinrich Renner. Hübsches Artikelende: „Offenbar sieht der Spiegel-Geschäftsführer dringenden Handlungsbedarf. 2012 war der Umsatz der Spiegel-Gruppe um sechs Millionen auf 307 Millionen Euro gesunken. Die Aussichten für 2013 sind nicht besser.“ Aber sind sie wirklich schlecht? Müssen sie beim Spiegel alle sterben, wenn der Umsatz unter die 300-Millionen-Marke fällt?
+++ „Gastchefredakteur“ der Welt ist heute, wie diese in eigener Sache meldet, Bernard Ruiz-Picasso, der Enkel Pablo Picassos. Die Ausgabe steht nämlich unter dem Motto „Picasso, 1913 und die Deutschen"
+++ Zwei unschuldige Männer, die die New York Post auf ihrer Titelseite großformatig als Tatverdächtige für den Terroranschlag von Boston verkauft hat, verklagen das Krawallblatt (Huffington Post)
+++ Das Ende des Cliffhangers im zeitgemäßen US-amerikanischen Serienfernsehen analysiert The New Republic. Der Trend gehe zu einem spektakulären Staffelfinale in der vorletzten Episode.
+++ Fernsehen heute: Bei Arte läuft die britische Miniserie „Parade‘s End“. Vergleiche mit dem „Exportschlager ‚Downton Abbey‘“ (FAZ) drängen sich auf. „Wie diese Serie spannt ‚Parade’s End‘ den Erzählbogen vom Jahrhundertbeginn bis zum Ende des Weltkriegs, es fehlt ihr aber ein ähnlich differenziertes Gesellschaftsbild. Während ‚Downton Abbey‘ sich für jede Person und jedes Detail im Herrschaftsgefüge der britischen Oberschicht interessiert, bleibt ‚Parade’s End“ dicht an der Hauptperson“, schreibt Thomas Thiel ebd. Die Hauptperson ist Christopher Tietjens ein „Landedelmann“ (Thiel). Auch David Denk (taz) vergleicht: „In ‚Parade's End‘ treffen Thesen aufeinander, in ‚Downton Abbey‘ Menschen aus Fleisch und Blut, mit denen man hoffen, bangen, heulen und lachen kann. Ja, ‚Downton Abbey‘ ist eine Seifenoper mit schönen Kostümen - so what?! Gediegene Langeweile kann ja wohl nicht ernsthaft die Alternative sein.“ Alexander Menden (SZ, Seite 43) findet dagegen „Parade‘s End“ besser: „Gemein hat sie mit Downton Abbey (...) einzig einen Produktionswert, von dem deutsche TV-Erzeugnisse nur träumen können - die detaillierte Neuerschaffung der Optik eines vergangenen Zeitalters. Doch da endet die Ähnlichkeit. Denn Christopher Tietjens ist eine Figur der Moderne, die, nur um alles zu verkomplizieren, selbst eine zutiefst antimoderne Haltung einnimmt.“ Siehe darüber hinaus die frühzeitig erschienene Eloge im Tagesspiegel.
+++ Für TV-Quizhistoriker und Fans des FC Bayern: Alex Feuerherdt, eben diesem Klub zugeneigter Macher des Blogs Lizas Welt, schreibt in einem Gastbeitrag für Spox darüber, wie es war, vor 30 Jahren als 14-Jähriger in der 1988 abgesetzten ARD-Quizshow „Alles oder nichts“ in einer Sendung zum Thema Fußball zu gewinnen.
Neues Altpapier gibt es wieder am Montag.